Radrennen

Berliner Verkehrspolitik unter Rot-Rot-Grün

Die Zukunft der Berliner Verkehrspolitik

Als Radfahrer liebe ich Berlin besonders für seine Fahrradfreundlichkeit und für die Fahrradbegeisterung der Berliner Bürger.

Nun kommt die natürliche Topografie den Nutzern sehr entgegen und macht Fahrrad fahren zu einem besonderen Erlebnis, das auch Älteren noch möglich ist. Allerdings dürfen wir es nicht beim Istzustand belassen. Besonders auswärtige Autofahrer sind ob der Verkehrswegeführung oft überrascht und werden so zum Risiko für Radfahrer. Hier bedarf es aller Anstrengungen, Klarheit für jeden Verkehrsteilnehmer zu schaffen.

Als ich 2009 nach Berlin zog, habe ich mich selbst öfter dabei ertappt, Radfahrer erst sehr spät wahrgenommen zu haben.

Kein Mehrklassen-Verkehr

Aber auch, wenn wir für Radfahrer Verbesserungen anstreben müssen, dürfen wir die anderen Verkehrsträger nicht vernachlässigen. Eine Mehrklassengesellschaft für Verkehrsteilnehmer darf es nicht geben. Was haben wir von der künftigen Verkehrspolitik des neuen Senats zu erwarten? Die rot-rot-grünen Pläne deuten auf massive Behinderung des Individualverkehrs.

So plant R2G die Sperrung des Boulevards „Unter den Linden“ für den Autoverkehr. Aus dem Umfeld der Koalition kommt Widerstand gegen den Weiterbau der A100 ab Grenzallee. Mit Behinderungen der Bautätigkeit muss gerechnet werden und auch die Einschränkung des Parkraumes im Innenstadtbereich wird Probleme verursachen.

Innenstadt- und Randbezirk-Bewohner gleich behandeln

Zwei neue, virtuelle Mauern entstehen: zwischen dem Ost-und dem Westteil der Stadt und zwischen den glückseligen Innenstadt-und den Randbezirk-Bewohnern. Es scheint die Mentalität vorzuherrschen „sollen die doch sehen wo sie bleiben“.

In der Folge wird sich um die zugangsbeschränkten Bereiche massiver Parksuchverkehr bilden und der Verkehrsdruck wird nicht wie erwartet ab-, sondern zunehmen. Verbots- und Beschränkungspolitik hat noch selten zum gewünschten Erfolg geführt. Deshalb ist die Politik der AfD darauf ausgerichtet, die Wege und Wegezeiten für alle Verkehrsträger zu verkürzen, den Individualverkehr über die A100 ab- und möglichst dicht an sein Ziel zu leiten und so das Leben in der Stadt komfortabler zu gestalten.

Tagesspiegel